Nach Niederlage gegen Langweid Sensationssieg gegen Jena
Wie ein Lehrfilm über die Bedeutung der Psyche im Tischtennissport verlief der Samstag für unsere Aufsteigerinnen in der 2.Bundesliga. Nach bisher 6:2 Punkten galt der TuS im bayerischen Derby gegen den schwächer gestarteten TTC Langweid als leichter Favorit, setzte sich damit aber selbst unter Druck und unterlag mit 3:6. Es blieb nur eine Stunde Zeit, um auf die Rolle des unbeschwerten Außenseiters umzuschalten und dem Titelanwärter SV Schott Jena mit 6:3 die erste Saisonniederlage beizubringen. Damit bleibt der TuS vorerst in der oberen Tabellenhälfte und wenn er sein momentanes Niveau hält, hat er mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun.
Doch Langweid, angetreten ohne die etatmäßige Nummer 4, aber verletzte Litauerin Vitalija Venckute, setzte den TuS gleich in den Doppeln so mächtig unter Druck, dass sich die Gastgeberinnen davon nie so recht erholten. Sie verloren zwar angesichts von 18:20 Sätzen und nur fünfzehn Bällen Unterschied recht unglücklich, vier Partien sogar erst im Entscheidungssatz. Doch gerade bei Gleichstand in Verlängerungen zeigte sich, wie schwierig es ist, unter psychischem Druck jeweils die richtigen Entscheidungen zu treffen. Kurioserweise hatte Langweid wie der TuS zwei Ukrainerinnen auf den Spitzenpositionen. Der TuS, der unbedingt gewinnen wollte, setzte sogar ein zweites Mal in dieser Saison Ting Yang ein, der aber knapp drei Monate nach der Geburt ihrer Tochter Luisa noch ein wenig die Kraft, das Training und die Wettkampfpraxis fehlten. So verlor sie ihr erstes Spiel hauchdünn, gewann aber ihr zweites mit höchst attraktiver Abwehr. Und die bislang ungeschlagene Iryna Motsyk fand ausgerechnet gegen ihre beiden ukrainischen Landsfrauen nie zu ihrem Spiel und verlor beide Spitzeneinzel. Das war am zweiten Paarkreuz nicht mehr aufzuholen, obwohl die junge Milena Burandt ebenso wie Olena Nalisnikovska einen Einzelsieg holte. Kaum eine Stunde konnte sich das TuS-Team erholen, dann trat es ohne Ting Yang und ohne große Hoffnungen gegen Schott Jena an. Die Thüringerinnen mussten wie zuvor der TuS die Erfahrung machen, dass ein 0:2 in den Doppeln Druck erzeugt und schwer aufzuholen ist. Unser bewährtes Quartett spielte mit einem 2:0 im Rücken befreit auf. Iryna Motsyk bezwang Valerija Mühlbach und die starke Ece Harac und am zweiten Paarkreuz hatte Milena Burandt ihren großen Auftritt, als sie Maya Kunats und die starke Litauerin Kornelija Riliskyte schlug. Der TuS darf ab sofort psychisch stabil weiterspielen, denn mit 8:4 Punkten ist der Einstieg in die zweithöchste von acht deutschen Spielklassen mehr als gelungen.