Für tolle Stimmung der anderen Art sorgten am Faschingssamstag unsere Zweitligistinnen. In einem sehr engen und hochklassigen Match kämpften sie die abstiegsgefährdeten, aber sehr stark aufgestellten Gäste von Blauweiß Annen aus Witten nieder. Nach mehr als drei Stunden Spielzeit herrschte Jubel, Trubel und Heiterkeit ohne Prunksitzung, aber in gut gefüllter Jahnhalle.
Anlass zur finalen Freude nach einem Wechselbad der Gefühle gab Janine Hanslick. Das TuS-Eigengewächs trat wegen eines Studienaufenthalts in den USA nach zehn Monaten erstmals wieder in der Jahnhalle auf und machte beim Stand von 5:4 für den TuS mit einer fulminanten Aufholjagd gegen die starke holländische Linkshänderin Melissa Bours aus einem 0:2-Satzrückstand noch einen viel umjubelten 3:2-Sieg. Zuvor hatte Janine gegen die stoische Abwehr der lettischen WM- und Olympiastarterin Natalija Klimanova noch knapp die Segel streichen müssen.
Der schwer erkämpfte TuS-Sieg gegen ein Team aus dem Ruhrpott, das in dieser Form und Formation nie und nimmer Abstiegskandidat sein dürfte, war indes einer grandiosen Brucker Mannschaftsleistung geschuldet. Das erneut sehr starke ukrainische Duo Motsyk/Nalisnikovska ermöglichte ein 1:1-Patt nach den Doppeln. Dann schlug die Stunde von Iryna Motsyk, die ihre Bilanz in den Spitzeneinzeln auf glänzende 12:6 Siege schraubte. Sie ließ im Duell zweier sehr erfahrener Spielerinnen Aya Umemura, der japanischen WM-Dritten und ehemals Elften der Weltrangliste, beim 3:0 keine Chance und bezwang Yuki Tsutsui, die junge und deutlich verbesserte zweite Japanerin im Gästeteam, in fünf knappen Sätzen.
Aller Ehren wert ist aber auch der Auftritt unseres Neuzugangs Ting Yang. Als sie sich in der Partie gegen Tsutsui eine Fußverletzung zuzog und erst nach der zulässigen Zehn-Minuten-Verletzungspause wieder unter Schmerzen an den Tisch ging, war die Partie bereits so gut wie verloren. Dass sie sich dann mit notdürftig bandagiertem dickem Fuß ohne Eis und Schmerzmittel dem Duell zweier mit der Weltklasse vertrauter Cracks dem klassischen Tischtennis-Duell China gegen Japan stellte und Umemura auch nach den leider selten gewordenen Ballwechseln Angriff gegen Abwehr dieses in vier Sätzen gewann, verdiente sie sich schon allein wegen ihrer Einstellung Bestnoten. Mit ihrem dreijährigen Sohn und der inzwischen sechs Monate alten Tochter hatte sie freilich auch mit die jüngsten Fans hinter sich, mit denen sie humpelnd den Heimweg antrat. Bleibt zu hoffen, dass die Verletzung nicht zu schlimm ist.
Bleibt noch Olena Nalisnikovska, die diesmal an Position drei spielen durfte. Sie hatte Natalija Bours mit überlegter Kontertaktik beim 3:1 gut im Griff, musste sich dann aber der fast fehlerfreien und konsequenten Abwehr von Natalija Klimanova in von viel Taktik geprägten Ballwechseln knapp geschlagen geben. Dass beide Mannschaften danach gemeinsam zum Essen gingen, spricht für den guten Geist, der im Tischtennissport herrscht und der sich an diesem einmal zeigte, als zwei Schiedsrichterentscheidungen von Spielerinnen zum eigenen Nachteil korrigiert wurden. Der TuS aber hat mit 14:10 Punkten schon jetzt viel mehr erreicht als erwartet. Als Aufsteiger trifft er am kommenden Samstag um 17.30 Uhr auf den Tabellenvierten TuS Uentrop aus dem westfälischen Hamm.