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Unausgeschlafen und doch hellwach (02.10.22)

Debut in der 3.Bundesliga mit zwei wertvollen Siegen

Kleiner geworden sind die Sorgenfalten bei den TuS-Trainern, ob das sehr junge zweite TuS-Team als Aufsteiger in der 3.Bundesliga bestehen könne. Unser Quartett nutzte die Gunst der Stunde beim TTC Weinheim II, der ohne seinen beiden herausragenden Spitzenspielerinnen antrat, zu einem 6:3-Sieg. Tags darauf trat das mit einem Altersschnitt unter 20 Jahren jüngste Team der Liga gegen die SG Motor Wilsdruff aus der Nähe von Dresden unausgeschlafen, aber doch hellwach an und setzte sich im Endspurt hauchdünn mit 6:4 durch. Das TuS-Team hatte am Samstag die Reise nahe Weinheim angetreten, hatte dort gespielt und kam erst am späten Abend wieder daheim an. Am Sonntag musste das Team schon um 9 Uhr die Halle aufbauen, in der tags zuvor noch eine Boxveranstaltung gelaufen war.

Der knappe Sieg gegen Wilsdruff war besonders wichtig, weil er gegen einen Mitaufsteiger und Konkurrenten im nach wie vor drohenden Abstiegskampf erzielt wurde. Die Aussichten auf den Klassenerhalt sind nach den beiden Auftaktsiegen deutlich gestiegen. Dies ist vor allem dem großartigen Teamgeist und der Ausgeglichenheit der Mannschaft zuzuschreiben. An den beiden Tagen kam keine unserer Spielerinnen ungeschoren davon, aber es blieb auch keine sieglos und immer gab es die eine oder andere Akteurin, die über sich hinauswuchs und den Sieg ermöglichte.

Im Heimspiel gegen Wilsdruff war dies fraglos Ronja Brüchert. Die 21-jährige Studentin hatte im  letzten Jahr wenig trainiert und stattdessen bereits so früh ihren Bachelor mit großartigem Ergebnis abgeschlossen. Dass sie diesen Trainingsrückstand fast schon aufgeholt hat, zeigte sie gegen Wilsdruff. Sie gewann ihre beiden Einzel jeweils ohne Satzverlust und stellte den letzten Punkt zum 6:4 sicher. Tags zuvor hatte es in Weinheim noch nicht ganz gereicht, sie unterlag Valerie Smeljandski mit 9:11 im fünften Satz.

Aller Augen waren natürlich in der Jahnhalle auf Farida Badawy gerichtet. Die achtzehnjährige Afrikameisterin mit der U19-Mannschaft Ägyptens gab ihr Debut und begann überzeugend wie schon am Vortag in Weinheim mit einem Sieg im Doppel an der Seite von Milena Burandt. In Weinheim hatte sie auch beide Einzel und damit auch die nicht einfache Partie gegen die Weißrussin Hanna Patrejeva überzeugend gewonnen. Gegen Lisa Wolschina von Motor Wilsdruff setzte sie diese Serie fort, musste sich dann aber im Spitzenspiel der sehr abgeklärten Frieda Scherber geschlagen geben. Farida ist aber fraglos ein mehr als gleichwertiger Ersatz für Danielle Kelly aus Wales, die neuerdings in Schweden spielt.

Der zweite TuS-Neuzugang, Milena Burandt aus Wackersdorf, kam ebenfalls mit Scherbers großer Spielübersicht nicht zurecht, tankte dann aber beim Sieg über Wolschina Selbstvertrauen. Nach ihren beiden überzeugenden Siegen in Weinheim gewann die siebzehnjährige Lea-Marie Schultz auch in der Jahnhalle ein Einzel und dieser Erfolg war beim Stand von 4:4 besonders wichtig. Ein Unentschieden war damit gesichert und dann kam ja auch nochmals Ronja Brüchert. Hätten die Zuschauer ein „Girl of the match“ gewählt, wäre es an diesem Tag Ronja Brüchert geworden: Sie kämpfte wie eh und je und lieferte auch spielerisch ihr bestmögliches Tischtennis ab. Das Ergebnis war ein umjubelter 6:4-Sieg im direkten Vergleich mit dem Mitaufsteiger. Der Saisonstart als Aufsteiger mit 4:0 Punkten gibt Selbstvertrauen für die bevorstehenden, teils deutlich schwierigeren Aufgaben.

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