Iryna Motsyk avanciert sofort zum Publikumsliebling
Wie stark sie sind, wenn beide Spitzenspielerinnen verfügbar sind, konnten unsere Bundesliga-Damen bei zwei Heimspielen gegen starke Konkurrenz nachweisen. Gegen Jena gelang ein knapper 5:3-Sieg, gegen Spitzenreiter Stuttgart gab es eine noch knappere 3:5-Niederlage.
Damit liegt der TuS mit 4:4 Punkern im sicheren Mittelfeld, ehe das schwere Auswärtsspiel am kommenden Samstag bei der TTG Süßen ansteht. Wie sich auch diesmal zeigte, ist das TuS-Quartett nur konkurrenzfähig, wenn beide Spitzenspielerinnen an Bord sind. Das war diesmal der Fall und wie notwendig das war, zeigte sich schon am Samstag gegen Jena. Iryna Motsyk schlug nicht nur ihre ukrainische Landsfrau Olena Nalisnikovska, sondern auch die Olympiateilnehmerin und Team-Afrikameisterin Yousra Helmy in einem mitreißenden Match. Sie kämpfte um jeden Ball, riskierte viel und hatte mit dieser Einstellung die Fans total hinter sich. Maria Yovkova gewann eine Partie, musste sich aber der technisch starken Ägypterin Helmy beugen. Genauso wichtig war aber, dass Stefanie Felbermeier und Janine Hanslick jeweils Katharina Bodarenko in Schach hielten. Am Ende stand ein 5:3, wobei der TuS drei von fünf Entscheidungssätzen gewann und, wie im digitalen Zeitalter niemand auszählen muss, nur um zwei Sätze und 23 Bälle besser war als die starken Gäste aus Thüringen.
Doch das Glück ist wechselhaft, wie sich tags darauf gegen den ungeschlagenen Spitzenreiter DJK SB Stuttgart zeigen sollte. Diesmal war der TuS nur um zwei Sätze und – noch schlimmer – um lächerliche zwei von fast 600 gespielten Bällen schlechter und verlor denkbar unglücklich mit 3:5. Drei Partien gingen in den fünften Satz, in dem dann jeweils die Württembergerinnen das bessere Ende für sich hatten. Immerhin zeigte unser Quartett, dass es auch mit der absoluten Spitze mithalten kann, wenn es in starker Besetzung antritt.
Betroffen von knappen Niederlagen waren Stefanie Felbermeier und Janine Hanslick, die diesmal in allen vier Partien leer ausgingen. Maria Yovkova schlug zwar Ronja Mödinger, kam aber mit der Ex-Erstligaspielerin Alexandra Schankula nicht zurecht. Für Iryna Motsyk war es an diesem Wochenende fast egal, gegen wen sie spielte, so kampf- und willensstark trat sie auf. In dieser Verfassung ist sie unverzichtbar für die Mannschaft. Vor der Partie am Samstag in Süßen wird sie nicht heimfahren, zu groß ist das Corona-Risiko bei der Einreise. Immerhin zeichnet sich ab, dass die verletzte Marina Heinrich nicht für sehr lange Zeit ausfällt, ein Bänderriss liegt nach neuen Diagnosen wohl doch nicht vor. Ohne sie würde unser Kader schon einen Monat nach Saisonbeginn in personelle Nöte geraten.