Das Beste hatten sich unsere Zweitligistinnen zum Jahresabschluss aufgehoben: Im letzten Vorrundenspiel schlugen sie den bis dahin gleichauf liegenden TSV 1959 Langen mit 6:1 und beenden die Vorrunde damit als gute Fünfte.
Beide Teams traten in starker Besetzung an, auf TuS-Seite heißt dies, dass auch die junge Ägypterin Farida Badawy zum Einsatz kam. Vier der neun Vorrundenspiele bestritt sie, alle vier gewann der TuS. „Ich trainiere seit Beginn meines BWL-Studiums in Kairo, das mir sehr gut gefällt, deutlich weniger und fühle mich im Wettkampf jetzt freier und lockerer“, beschreibt sie ihre unübersehbare Leistungssteigerung. Diese zeigte sie bereits im Doppel, das sie zusammen mit Janine Hanslick in fünf Sätzen gewann. Da auch die beiden Ukrainerinnen Iryna Motsyk und Olena Nalisnikovska allen Widrigkeiten in ihrer Heimat zum Trotz in anhaltend guter Form gewannen, ging es mit einer komfortablen 2:0-Führung in die Einzel.
Auch hier zeigte die Gastspielerin aus Kairo, wie gut sie geworden ist: Gegen Anastasia Bondareva gab sie nicht einmal einen Satz ab. Das war auch nötig, um die Führung in die Pause mitzunehmen, denn gleichzeitig unterlag Iryna Motsyk, die noch unter den Folgen einer Knieoperation im Oktober leidet, hauchdünn mit 9:11 im fünften Satz gegen die sehr starke norwegische Auswahlspielerin Martine Toftaker. Umso bemerkenswerter, wie stark die verletzungsgeplagte Ukrainerin später den Schlusspunkt zum erstaunlich klaren 6:1-Sieg in einem kompromisslosen Angriffsduell mit 3:1 gegen Bondareva sicherstellte.
Zuvor aber zeigte unser zweites Paarkreuz seine Klasse: Olena Nalisnikovska aus Kiew, wo geordnetes Training immer seltener wird, hatte im ersten Satz gegen die mit beiderseitigen Noppen unorthodox spielende Alina Jajeh Anpassungsschwierigkeiten, fand aber dann immer besser ins Spiel und gewann die drei Folgesätze mit geduldigem Druckaufbau. Dies war erst die dritte Saisonniederlage für Jajeh. Mitreißend war das, was am Nebentisch Janine Hanslick im selten gewordenen Duell Angriff gegen Abwehr bot. Sie zog geduldig ihre Topspins und bot ihrer Kontrahentin selten Gelegenheit zu ihren gefährlichen Schüssen aus der Abwehr heraus. Das Duell ging über fünf angesichts der langen Ballwechsel kraftraubende Sätze, am Ende hatte Janine knapp die Nase vorne. Damit darf unser Team mit Rang fünf zur Halbzeit in der international hochklassig besetzten zweiten Bundesliga mehr als zufrieden sein. Es kann ohne großen Druck in die Rückrunde gehen.