Doppelstart in der 2.Bundesliga mit höchst unterschiedlichen Gegnern
Der erwartet schwere Prüfstein war im ersten der beiden bayerischen Derbys des Wochenendes in der 2.Damen-Bundesliga der TTC Langweid. Die Gäste gewannen knapp eine hochklassige Partie mit 6:4. Tags darauf hatte der bisherige Tabellenzweite TuS dann keine Mühe, einen ohne eine einzige Stammspielerin antretenden TSV Dachau 65 II im Nachbarschaftsderby mit 6:0 abzufertigen. Damit liegt der TuS als Tabellendritter weiterhin über seinen eigenen Erwartungen.
Beim schwäbischen TTC Langweid wird alles andere als geschwäbelt, denn drei der vier Spielerinnen kommen aus der Ukraine und die Vierte flog erst am Wettkampftag aus Indien ein. Da auch beim TuS Iryna Motsyk und Olena Nalisnikovska wie stets mit von der Partie waren, kam diesmal die Mehrheit der Spielerinnen aus der Ukraine. Die wachsende Internationalität und damit auch Spielstärke der 2.Bundesliga unterstrich Farida Badawy aus Kairo, die für den TuS antrat, so dass Steffi Felbermeier, die seit Kindesbeinen beim TuS spielt, das Lokalkolorit wahren musste.
Das tat sie wie immer konzentriert und spielstark, leider aber auch wie zuletzt des öfteren glücklos. Sie überzeugte spielerisch, unterlag aber der Ukrainerin Diana Styhar und der jungen Inderin Anannya Basak jeweils hauchdünn im fünften Satz, nachdem sie mit Badawy auch ihr Doppel abgegeben hatte. Dass es mit einem 1:1 nach den Doppeln in die Einzel ging, lag einmal mehr an Motsyk/Nalisnikovska, die auch diesmal nicht zu schlagen waren.
Herausragende Einzelspielerin war die gerade erst siebzehn Jahre als gewordene Veronika Matiunina. Sie kam als frischgebackene U21-Europameisterin in die Jahnhalle, wo sie nicht spektakulär, aber höchst fokussiert, technisch stark, selbstbewusst und konzentriert aufspielte, wie es in diesem Alter höchst selten ist. Letztlich wurde sie zur Matchwinnerin, denn sie bezwang Motsyk in drei umkämpften Sätzen und zuvor Badawy mit 3:1 recht sicher. Badawy ging diesmal leer aus, Motsyk hielt sich immerhin an ihrer Landsfrau Ganna Farladanska schadlos.
Am zweiten Paarkreuz egalisierte die derzeit bärenstarke Olena Nalisnikovska die denkbar knappen Niederlagen von Felbermeier mit zwei problemlosen Siegen ohne Satzverlust. Das aber reichte nicht mehr, um eine knappe 4:6-Niederlage zu vermeiden, bei der die Zuschauer dank starker Leistungen auf beiden Seiten voll auf ihre Kosten kamen. Das war tags darauf nicht der Fall. Der TSV Dachau 65 II, dessen erste Mannschaft gleichzeitig in der 1.Bundesliga spielte und Bedarf an Spielerinen aus der „Zweiten“ hatte, hatte keine einzige Stammspielerin im Team. Immerhin mühten sich die Ersatzspielerinnen um schöne Ballwechsel, doch setzte sich der TuS wie zu erwarten mit 6:0 durch.