Wir freuen uns dennoch über Platz fünf in der zweiten Bundesliga (17.-18.12.22)
Wie international und dementsprechend leistungsstark es in der zweiten Bundesliga zugeht, erlebten unsere Aufsteigerinnen zum Abschluss der Vorrunde. Sie verloren beim Vorletzten DJK Blauweiß Annen in Witten mit 3:6 und tags darauf beim Tabellenzweiten und Titelanwärter TTK Anröchte nahe dem westfälischen Soest mit 2:6. Dennoch liegt der TuS mit 10:8 Punkten als Tabellenfünfter deutlich über den Erwartungen.
Die dreitägige Reise in den Westen fühlte sich am Samstag in den Spitzeneinzeln und Doppeln wie eine Begegnung zwischen der Ukraine und Japan an. Iryna Motsyk und Olena Nalisnikovska sahen dabei nicht einmal schlecht aus. Beide schlugen die junge Yuki Tasutsui, die vor wenigen Jahren als deutsche Ranglistenerste der Schülerinnen aufhorchen ließ. Beide unterlagen jedoch der international sehr erfahrenen Aya Umemura, die vorwiegend Heimspiele bestreitet, diese aber mit großem Erfolg. Motsyk gab sich erst nach großem Kampf mit 8:11 im Entscheidungssatz geschlagen. Am zweiten Paarkreuz indes war vor allem die lettische Nationalspielerin Natalija Klimanova mit ihrer stabilen Abwehr eine Nummer zu groß für Milena Burandt, die aber ebenso wie Steffi Felbermeier auch Sarah Rau unterlag.
In dieser Partie hatte sich der TuS ein wenig mehr erhofft, was auch Druck erzeugt, den nicht Iryna Motsyk, jedoch die drei jungen TuS-Spielerinnen spürten. Nicht zum ersten Mal spielte der TuS tags darauf beim Titelfavoriten TTK Anröchte stärker, vielleicht weil man sich wenig ausrechnete und lockerer auftrat. Die chinesische Phalanx war trotz des Fehlens von Qi Shi, der wohl besten Spielerin der zweiten Bundesliga, zwar nicht zu durchbrechen, doch das 3:6 ist aller Ehren wert. Wieder gewannen Motsyk/Nalisnikovska trotz des beim letzten Heimat-„Urlaubs“ in Lwiw und Kiew unvermeidlichen Trainingsrückstands ihr Doppel, wieder zeigte die zweifache ukrainische Einzelmeisterin Iryna Motsyk, dass sie auch gegen die Besten der zweiten Liga mithalten kann. Sie schlug in einem mitreißenden Match Jing Tian-Zörner in fünf Sätzen und verlor im Entscheidungssatz hauchdünn mit 10:12 gegen Aimei Wang. Diese benötigte auch gegen Nalisnikovska fünf Sätze zum Sieg, während die international erfahrene Jing Tian-Zörner keinen Satz gegen die TuS-Konterspielerin abgab.
Am zweiten Paarkreuz war auch diesmal nichts zu holen. Anröchte war auch hier international besetzt, so dass Steffi Felbermeier auf die starke Yang Henrich traf und in drei Sätzen unterlag. Spannender konnte es Milena Burandt machen, die gegen die litauische Nationalspielerin Lukrecija Juchnaite lange auf Augenhöhe spielte und erst in der Schlussphase im fünften Satz unterlag. Dennoch überzeugte das gesamte TuS-Team und trat in der Gewissheit die lange Heimreise an, in der gesamten Vorrunde vorbildlich gekämpft und meist am oberen Limit gespielt zu haben.
Unsere in der Vorsaison eine Klasse tiefer noch fast unüberwindlichen Doppel trugen auch eine Klasse höher dazu bei, dass der TuS als Tabellenfünfter wider Erwarten schon nach der Vorrunde außer Abstiegsgefahr ist, sieht man vom persönlichen Risiko der beiden jetzt wieder in die Heimat reisenden Ukrainerinnen ab. Der Kader des TuS wird in der Rückrunde noch ein wenig größer, denn Ting Yang, die nach der Geburt ihrer Tochter Luisa nur zweimal eingesetzte Nummer eins, wird in der Rückrunde das eine oder andere Heimspiel bestreiten und die junge Psychologie-Studentin Janine Hanslick kommt an Weihnachten aus South Carolina zurück, wo sie ein Auslandssemester absolvierte. Das TuS-Eigengewächs erhöht die taktischen Möglichkeiten des erfolgreichen Trainer-Duos Sandra Peter und Ingo Hodum. Die TuS-Fans dürfen sich also auf eine sorgenfreie Rückrunde unseres Zweitligateams freuen, das sich rasch unter den besten achtzehn Teams Deutschlands etabliert hat.