Ohne Überraschungen verlief der Doppelstart des Wochenendes für unser Zweitliga-Team. Es gewann beim Schlusslicht Leutzscher Füchse in Leipzig glatt mit 6:0 und unterlag tags darauf beim Spitzenreiter SV Schott Jena trotz erfreulicher Gegenwehr mit 2:6. Damit behaupteten wir als Aufsteiger den überraschend guten fünften Tabellenplatz in der zweithöchsten deutschen Spielklasse.
In Leipzig trat unser Team zum dritten Mal in dieser Saison mit Neuzugang Ting Yang an, die nach der Geburt ihrer Tochter in der Weihnachtspause endlich gut trainieren konnte und sich ihrer herausragenden Bestform der letzten Jahre nähert. Sie gewann mit Steffi Felbermeier ihr Doppel ebenso sicher wie die beiden Ukrainerinnen Iryna Motsyk und Olena Nalisnikovska und überzeugte danach auch im Einzel wie die gesamte Mannschaft. Damit waren die Weichen gestellt für einen Kantersieg, den das TuS-Quartett fast mühelos mit 18:2 Sätzen einfuhr. Die Pflichtaufgabe war damit bravourös gelöst.
Ting Yang reiste danach per Zug wieder nach Hause zur Familie, während sich der TuS-Tross von Sachsen ins thüringische Jena begab, wo die Trauben weitaus höher hängen. Den Platz von Yang nahm jetzt die junge Milena Burandt ein und das war eine gute Wahl. Dass in Jena eine Niederlage unvermeidlich war, sollte sich bereits in den Doppeln zeigen, wo unsere beiden Duos nicht über jeweils einen Satzgewinn hinauskamen. Wie ernst der Tabellenführer uns nahm, der ihm in der Vorrunde in einer legendären Partie die bisher einzige Saisonniederlage beigebracht hatte, zeigte sich an der Formation. Der TuS trat vor erstaunlich magerer Kulisse von 20 Zuschauern gegen ein internationales Quartett an: Haruna Sugita ist mit ihren zwanzig Jahren eine feste Größe in Japan und bestritt als herausragende Nummer eins ihr erstes Saisonspiel für die Schott-Mannschaft, die professionell den Weg in die erste Liga geht. Auf Position zwei spielt die türkische Spitzenspielerin Ece Harac, U19-Europameisterin im Doppel von 2021. Die ebenfalls junge Kornelija Riliskyte ist die Nummer zwei in Litauen und Kohara Itagaki, die junge japanisch-stämmige Gewinnerin der U15-Bundesrangliste, gilt als eines der größten Talente in Deutschland.
Der Tabellenführer zollte unserem jungen Team also nach der Vorrundenniederlage Respekt mit der stärksten Formation, die er in dieser Saison bislang aufbot. In den Doppeln stellte Jena bereits die Weichen für den 6:2-Sieg, der dann in den Einzeln gar nicht so leicht fiel. Olena Nalisnikovska gewann beim 1:3 gegen Sugita immerhin einen Satz und Iryna Motsyk zeigte eine ihrer besten Saisonleistung beim 12:10-Sieg im fünften Satz gegen Ece Harac, die mit bisher 15:4 Siegen favorisiert war. Stefanie Felbermeier konnte trotz mutiger und starker Spielweise Riliskyte nicht stoppen, doch Milena Burandt spielte unbeschwert und überzeugend auf und schlug überraschend Itagaki in drei Sätzen. Der 2:4-Zwischenstand übertraf alle Erwartungen und die gute Leistung des gesamten TuS-Teams wurde dadurch nicht geschmälert, dass zum Abschluss Motsyk und Nalisnikovska dem aggressiven Angriffsspiel von Sugita und Harac nicht mehr gewachsen waren.
Iryna und Olena hatten immerhin eine relativ lange trainingslose Zeit in der Ukraine hinter sich, wo an ernsthaftes Leistungstraining derzeit nicht zu denken ist. Es spricht für unser Trainer-Duo Sandra Peter und Ingo Hodum, dass sie die beiden in nur vier Tagen so stark machten, dass sie an die bislang so guten Leistungen in dieser Saison anknüpften. Das erste Heimspiel der Rückrunde folgt am 18.Februar gegen Blauweiß Annen aus dem westfälischen Witten. Iryna und Olena aber wollen unbedingt bereits am Dienstag wieder nach Hause zur Familie fahren, wo Olena in den letzten Tagen einen Cousin an der Front in der Ostukraine verloren hat.