Der Papierform nach können unsere Zweitligistinnen mit ihrem strapaziösen Doppelstart im hohen Norden zufrieden sein: Beim Spitzenreiter MTV Engelbostel-Schulenburg gab es eine hauchdünne 4:6-Niederlage, beim abstiegsgefährdeten MTV Tostedt setzten sie sich tags darauf souverän mit 6:1 durch und verteidigten damit ihren guten vierten Platz.
Doch unser Quartett hatte sich auch beim Spitzenreiter nahe Hannover viel vorgenommen: Es sollte zumindest ein Punkt geholt werden und der war auch in Reichweite: Im Doppel unterlagen Motsyk/Nalisnikovska mit 9:11 im Entscheidungssatz ein wenig unnötig, dann konnte Iryna Motsyk auch im ersten Einzel gegen die starke Schwedin Matilda Hansson eine 2:0-Satzführung nicht verteidigen. Der anschließende Sieg gegen die junge Laura Milos reichte dann nicht mehr für ein Remis.
Und auch Olena Nalisnikovska, der zweiten schon vor Kriegsausbruch zu uns gewechselten Ukrainerin, merkte man die psychische Belastung und die zunehmend eingeschränkte Trainingsmöglichkeit in Kiew und Lwiw an: Sie verlor am zweiten Paarkreuz beide Partien gegen die starke Belgierin Julie van Hauwaert und gegen Veronika Hud. Gegen beide blieb auch Milena Burandt fast chancenlos.
Da half es nichts, dass eingangs Wang/Burandt im Doppel die Partie mit ihrem Sieg offen hielt und dass anschließend Hsisao Hsin Wang „zwei großartige Spitzeneinzel spielte“, wie unsere Trainerin Sandra Peter erfreut feststellte. Dass der TuS am Ende sogar zwölf Bälle mehr gewonnen hatte als die Siegerinnen, zeigt, wie nahe er einer Überraschung war.
Eine solche war also geplatzt und die Sorge berechtigt, dass die Voraussetzung tags darauf in Tostedt nahe Hamburg schwierig sein würde. In Hannover war am Samstag Spielende gegen 21.30 Uhr, bei Hamburg am nächsten Vormittag um 11 Uhr Spielbeginn. Zum Duschen, Essen, Schlafen, Frühstücken, Anreisen und Warmmachen blieb da sehr wenig Zeit, zum Schlafen noch weniger. Umso positiver ist der klare 6:1-Sieg beim Traditionsverein MTV Tostedt zu sehen, der jetzt als Neunter in der Abstiegszone in die Winterpause geht. Knapp verliefen die beiden Eingangsdoppel, die jeweils im fünften Satz an uns gingen. Ein Gegenpunkt gelang den Norddeutschen nur durch die litauische Nationalspielerin Marija Mikalauskyte, die Milena Burandt bezwang. In den Einzeln blieben Wang, Motsyk und Nalisnikovska ungeschlagen und verteidigten damit ihren vierten Tabellenplatz vier Punkte hinter der Tabellenspitze.
